Segelregatta für Schülerinnen und Schüler in Wilhelmshaven
Boarding Next Generation 2019
Zum Herbstanfang findet in Wilhelmshaven seit 18 Jahren der Wilhelmshavener Sailing-Cup statt, bei dem Traditionssegler nach einem ausgeklügelten Reglement gegeneinander antreten. Teil der Veranstaltung ist das Nachwuchsprojekt „Boarding Next Generation“, an dem dieses Jahr etwa 750 Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende als Mitsegler teilnahmen.
Bereits nach Ostern hatte die Tourist-Information viele Ausbildungseinrichtungen in Niedersachsen angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen: Gemischte Teams, zu denen auch inklusiv beschulte Jugendliche gehörten, sollten den erfahrenen Skippern beim Setzen und Einholen der Segel zur Hand gehen und so den Regattaverlauf mitgestalten.
Die Klasse 10b des Pädagogiums Bad Sachsa gehörte zu den zugelassenen Teams und erhielt einen Platz auf einem der größten der mitsegelnden Schiffe – der J. R.Tolkien, einem 42 m langen Gaffeltop-Segelschoner mit bis zu 90 Passagieren. Am 26. September ging es nach dem Mittagessen mit dem Bus nach Sande, wo im Nordseehostel übernachtet wurde. Da ein Tor an der Seeschleuse in Wilhelmshaven am Dienstag nach erfolgter Reparatur noch einmal ausgebaut werden musste, war bei Abfahrt noch nicht klar, ob wie geplant vom Bontekai im Herzen der Stadt abgelegt werden konnte oder ob die Schiffe im Marinehafen liegen würden. Aber die Techniker waren erfolgreich gewesen, sodass die 11 Windjammer die Teilnehmenden am nächsten Morgen am Bontekai an Bord nehmen konnten. Um 10 Uhr sammelten sich die Boote mit Motorkraft in der Mitte des Hafens, die majestätische Kaiser-Wilhelm-Brücke öffnete sich und gab den Weg zur 4. Einfahrt frei. Langsam stieg das Wasser in der Schleuse, bis sich endlich die Seeseite öffnete und die Schiffe in den Jadebusen auslaufen konnten.
Hatte es am Vortag und in der Nacht noch geregnet, so war es an diesem Freitag zuerst bewölkt und trocken, später kam sogar die Sonne heraus. Aus allen Schiffen waren Gruppen von Jugendlichen zu beobachten, die im Takt an den Leinen zogen und die Segel in Position brachten. Eine kräftige Brise brachte die Teilnehmer schnell voran und man umrundete als Wendepunkt die Tonne 45 oberhalb des Jade-Weser-Ports. Zuerst stand der Wind noch gut, dann blies er aber von vorn und es musste gekreuzt werden. Gefühlt blieb man eine halbe Stunde vor den Kränen des Tiefwasserhafens, bis die Regattaleitung wegen des Ebbstroms und des Zeitplans das Rennen beendete – Motor an, Segel einholen und zurück ging es über das in der Sonne glänzende Wasser zum Bontekai, wo viele Zuschauer die eindrucksvolle Flotte erwarteten.
Gewonnen hatte zwar die Pegasus, aber die Eindrücke auf See und das Erlebnis, mit mehreren, unterschiedlich getakelten Großseglern unter geblähten Segeln über die Wellen zu gleiten, hat die 10b mit nach Hause genommen.
Text und Fotos: Sido Kruse, Gymnasium Pädagogium Bad Sachsa