Wie wollen wir leben?
Einblicke in die Projektwochen an der Waldorfschule

Zum Schuljahresende standen Projekte und Kurse auf dem Programm. Alle Schüler*innen der Oberstufe wählten frei aus, wo sie mitmachen möchten und konnten auch die Themen selbst vorschlagen oder ein Projekt leiten. In diesem Jahr war die Projektwoche anders als die Jahre zuvor, denn es ging darum, vieles ganz neu auszuprobieren. Im 40. Jahr der Waldorfschule Göttingen fragen sich die Schüler und auch die Lehrer: Wie sieht unsere Schule in Zukunft aus, wie sieht die Zukunft von Schule aus?
„Wie wollen wir leben“ ist ein Projekt zum Thema Konsum, faire Ernährung, Nachhaltigkeit und Upcycling für alle, die sich kreativ mit Ideen und Gedanken zu diesen und anderen Themen einbringen und engagieren wollen. „Wir wollen herausfinden und verstehen, was die Umwelt vor allem bedroht und Alternativen vorstellen. Der Schwerpunkt liegt nicht zuletzt auf einer Auseinandersetzung mit den eigenen Gewohnheiten und was jeder selbst tun kann, um diese Welt zukunftsfähig zu erhalten.“ so Yvonne Lafère , die die Schüler begleitet hat.
Gegründet wurde die Gruppe, weil die Schüler so ein großes Interesse daran hatten. Die Klimakrise ist überall präsent. Aber was können wir im Alltag tun? Es kamen auch Gäste. Daniel Pohl eröffnete kurzerhand ein Repair-Café in der Mensa (ein Café der Nachhaltigkeit, um Dinge nicht wegzuwerfen) und Denise Gunkelmann, die Gründerin vom „Wunderbar Unverpackt“-Laden in Göttingen und Braunschweig, erzählte von ihrer Vision, die sie antreibt.
Foodsharing war ebenso ein großes Thema, denn Foodsharing ist legal, im Gegensatz zum containern. Sonja Weissteiner von der Foodsharing Initative Göttingen war ebenso Gast.

„Wir haben soviel Alternativen kennengelernt, was wir im Alltag besser machen können. “ (Lotta)
(Lotta)
Yvonne Lafère, die Biologie- und Geographie-Lehrerin ist, bewegt die Frage „wie wollen wir leben“, denn sie berührt viele Lebensbereiche. „Aufgrund der Kürze der Zeit konnten viele Themen nur kurz angesprochen werden und viele Ideen sind noch weiterzubearbeiten. Es ist den Schülern ein Anliegen, an diesen Themen und Ideen dranzubleiben. Wir gründen dafür eine AG. Mit den Vertiefungswochen konnten wir konkrete Anregungen liefern.“

Vielfalt, Ideenreichtum und Kreativität prägten die Projektwochen. Entwickelt wurde eine App zum Couchsurfing für Waldorfschüler, Fragebögen sind entworfen worden für die Evaluation von Lehrern (Zeugnisse für Lehrer), ein Yogi aus Indien war zu Gast im Yoga-Kurs, Mini-Roboter bewegten sich bei Robotik und auf dem Schulgelände wurde praktisch gearbeitet, um die Schule zu verschönern. „Wie wollen wir lernen?“ diskutierte die Gruppe Alternative Schulkonzepte, Kostüme wurden genäht, Pferde besucht und in der Sportheorie ging es auch praktisch zu mit Salto trainieren und Ultimate Frisby. Poetry Slam wurde ebenso erprobt … und noch manches mehr.
Katharina Wyss