„Let’s change the world“
Waldorf-Gala „Kunst ist die bessere Pädagogik“

Im voll besetzten Festsaal der Waldorfschule Göttingen ist die festliche Stimmung spürbar. Das Publikum ist in froher Erwartung auf diesen Abend, die Gala kann beginnen. Der Musiklehrer und Geschäftsführer Christoph Hecht und der Eurythmielehrer Rafael Yaari eröffnen den Abend und beziehen sich in ihren Ansprachen auch auf hochaktuelle Themen, wie die #fridaysforfuture -Bewegung.
Fast zwei Stunden ist nun ein beeindruckendes Programm zu erleben. Viert- und Fünftklässler wechseln sich ab mit bühnenerfahrenen Oberstufenschülerinnen. Das Schulorchester und der Mittelstufenchor sind auch dabei.
Sie alle zeigen, was sie im Unterricht erlernt und erprobt haben. Eindrucksvoll ziehen sich durch den Abend ausdrucksstarke Bilder in bewegter Kunst – aufgeführt mit Musik, Eurythmie, Poesie und Kunst.
Die Eurythmie zieht sich dabei wie ein roter Faden durch den Abend. Das Göttinger Tageblatt schreibt: „Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die mit ausdrucksstarken Bewegungen Teil der Darstellenden Kunst ist und für Bühneninszenierungen benutzt wird. Mit oftmals weiten und farbenfrohen Gewändern bekleidet, zeigten die verschiedenen Jahrgangsstufen ihr Können.“
Christoph Hecht präsentiert beispielsweise mit der zehnten Klasse ihre Interpretation von „Bohemian Rhapsody“ von Queen und es wird das preisgekrönte Video „Nichts getan“ gezeigt. Schüler aus dem Musikkurs der 12. Klasse haben bei einem internationalen Wettbewerb den ersten Platz belegt und sind nun nach Griechenland eingeladen. Der Text ihres Musikvideos, zu finden auf der Schulwebsite, bewegt besonders die Erwachsenen, denn in welcher Welt wir leben wollen, welche Haltung wir dazu entwickeln und wie aktiv wir selbst etwas verändern wollen – das sind die wichtigen Fragen, die die Jugendlichen jetzt haben. Die filmische und musikalische Gestaltung des Videos ist ihnen eindrucksvoll gelungen.
Zwei Uraufführungen sind für die Gala einstudiert und kommen zur Aufführung. Zur Komposition „Planetenmusiken“ des 14jährigen Komponisten Frederik Palupski aus Kassel stellen verschiedene Klassenstufen die einzelnen Planetenqualitäten tänzerisch dar. Das Gedicht von Joseph Beuys’ „Anleitung für ein gutes Leben“ bildet mit der freien Komposition von Wolfgang Zettl einen gelungenen Abschluss der Gala.
Vor 40 Jahren gründeten Eltern und Lehrern in Groß Schneen die erste Waldorfschule. Das erste eigene Schulgebäude konnte 1987 in Göttingen-Weende bezogen werden. Die Schule ist einzügig mit 13 Klassen und ca. 360 Schülern.
Parallel feiert in diesem Jahr die Waldorfschulbewegung weltweit ihren 100. Geburtstag.
Katharina Wyss
www.waldorfschule-goettingen.de/
www.waldorf-100.org
Waldorf 100
Die erste Waldorfschule wurde 1919 in Stuttgart gegründet.
Bis heute gibt es in Deutschland 244 Waldorf oder Rudolf-Steiner-
Schulen, weltweit sind es sogar rund 1.100 und fast 2.000 Waldorfkindergärten. Unter dem Dach von Waldorf 100 initiieren die Waldorfeinrichtungen weltweit zahlreiche Gemeinschaftsbildung Projekte, um so das hundertjährige Jubiläum der Waldorfpädagogik gemeinsam zu feiern.