Ungewisse Zukunft für Jugendwerkstätten in Niedersachsen
Parteien diskutieren mit Betroffenen

In der Diskussion: Sigrid Kleiß, Jugendwerkstätten der Beschäftigungsförderung Göttingen; zweite Vorsitzende des LAK Berufsnot junger Menschen e.V. Foto: BFGoe
Mit dem befürchteten Wegfall der bisherigen Finanzierung durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) ab 2021 stehen rund 100 niedersächsische Jugendwerkstätten vor einer ungewissen Zukunft. Anlässlich der Präsentation einer Wirksamkeitsstudie zur Arbeit dieser Einrichtungen, diskutierten die jugendpolitischen Sprecher von SPD und CDU des niedersächsischen Landtags jetzt mit Vertretern der Jugendwerkstätten.
Seit 1976 bieten die niedersächsischen Jugendwerkstätten jungen Menschen, die aufgrund unterschiedlicher Probleme den Sprung von der Schule in den Beruf nicht allein schaffen, Unterstützung und berufliche Orientierung. Ziel ist eine berufliche Teilhabe sowie die Förderung der gesellschaftlichen Integration. Um zu verstehen, wie angespannt die Lage ist, muss man wissen: Aktuell liegt das gesamte finanzielle Risiko für das Angebot bei den Trägern der Werkstätten. Die Gelder stammen aus Töpfen der EU, des Landes Niedersachsen, der Kommune und des Jobcenters. Ab 2021 will der Europäische Sozialfonds (ESF) neue Schwerpunkte setzen. Somit steht die Finanzierung vor einer ungewissen Zukunft. Dass das Programm wichtig ist, zeigen die Zahlen. 2017 haben 6.150 Jugendliche das Angebot genutzt. Eine Wirksamkeitsstudie wurde jetzt in Hannover vor jugendpolitischen Sprechern von SPD und CDU sowie Vertretern der Jugendwerkstätten präsentiert. Es bleibt abzuwarten, welche Entscheidungen hinsichtlich der Fortführung des Projektes getroffen werden. (sto.)