Frauen über ihren Wiedereinstieg in den Beruf
Mit „Perspektive MINT“ zum Erfolg
Am Anfang stand die Sorge, dass das Studium ganz umsonst gewesen sein könnte. Nach 15 Jahren mit der Familie wollte Anna Blumels (der Name wurde geändert) den Einstieg in den Beruf finden. Die Kinder waren mit 20, 15, 13 und die Zwillinge mit elf Jahren selbständiger geworden und brauchten ihre Mutter nicht mehr so sehr. Die diplomierte Agraringenieurin hatte sich direkt nach dem Studium dafür entschieden, für ihre Kinder da zu sein. Die Zeit hat sie genossen, sie hatte aber auch ihre Schattenseiten. Die Gesprächsthemen kreisten immer um die Kinder, sie konnte nichts für die Rente einzahlen und ihr Mann musste die finanzielle Last allein tragen. Das war nicht wenig bei fünf Kindern.
Anna Blumels begann sich zu orientieren, besuchte Info-Veranstaltungen der Arbeitsagentur, ließ sich beraten und fand schließlich die Qualifizierung „Perspektive MINT“ für Frauen mit naturwissenschaftlichem oder technischem Abschluss – in Teilzeit. Die Arbeitsvermittlerin und auch ihr Mann waren besorgt, ob sie das anspruchsvolle Programm schaffen würde. Nach einer Orientierungsphase standen Mathematik, Physik, EDV, betriebswirtschaftliche Grundlagen, sowie Sozial- und Methodenkompetenzen auf dem Stundenplan. In einem zweisemestrigen Studium an der HAWK konnten die Teilnehmerinnen aktuelle Fachkenntnisse erwerben und anschließend im Praktikum ihr Wissen bei Firmen und wissenschaftlichen Einrichtungen der Region vertiefen. Anna Blumels hat die Weiterbildung mit Erfolg absolviert. „Es hat Spaß gemacht vom ersten Tag an, ich bin jeden Tag gern hingegangen. Und die Zeiten waren super. Mittags war ich bei den Kindern zuhause, und die Lernzeiten konnte ich mir frei einteilen.“
Sie hat viele Bewerbungen geschrieben und ist am Ball geblieben. Heute arbeitet sie in einem naturwissenschaftlichen Forschungsinstitut in Teilzeit. „Es ist die ideale Stelle, die Zeit passt, ich kann meine Mathematik-, EDV- und Biologie-Kenntnisse anwenden, das Arbeitsklima ist toll. Manchmal kann ich’s gar nicht glauben! Das Projekt „Perspektive Wiedereinstieg Göttingen“ wird im Rahmen des ESF-Bundesprogramms „Perspektive Wiedereinstieg – Potenziale erschließen“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
Dieses ESF-Programm wird in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des Aktionsprogramms „Perspektive Wiedereinstieg“ umgesetzt.
Nächster Kurs:
Perspektive MINT 4.0
ab 1. Februar 2017
Kontakt:
Bärbel Okatz
Tel. 0551 4952-34
b.okatz@vhs-goettingen.de